ALLY Faltkanadier Beschreibung

ALLY – Faltkanadier – wie funktioniert es

Als Ally vor bald 50 Jahren auf dem norwegischen Markt eingeführt wurde, glaubten wenige an dieses dünne und allem Anschein nach zerbrechliche Fahrzeug. Aber die Zeit sollte erweisen daß sie sich irrten, denn heute ist gerade Ally eines der meistverkauften in Norwegen produzierten Kanus und erste Wahl auf unzähligen Expeditionen und Langstreckentouren. Und das nicht nur weil es zusammenlegbar ist, sondern auch weil es ungeheuer leicht und sehr gute Eigenschaften im Wasser hat.

Leicht und funktional
Das Allyprinzip unterscheidet sich von anderen Kanutypen dadurch, daß es auseinander genommen in einem Sack oder in einer Tasche verstaut werden kann. Bei anspruchsvollen Portagen können Außenhaut, Spanten und Bodenmatte auf mehrere Nutzer verteilt und in Rucksäcken leicht lange Strecken über Land transportiert werden. In einem Sack ist das Volumen des Kanus auf ein Minimum reduziert, und es ist leicht als Fracht in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren. Ist man auf Flugtransport angewiesen, spart man so die Montage des Kanus auf Pontons oder die Nutzung anderer kostenintensiver Frachträume: es kann in der Kabine einer Cessna, Beaver oder anderer Kleinflugzeuge verstaut werden. Im Winter kann das Allykanu demontiert und an einem Ort gelagert werden, an dem es nicht im Wege ist.

Für viele Langstrecken – und Wildnispaddler ist das Gewicht des Kanus entscheidend. Hier sammelt Ally Punkte, da es das leichteste Kanu seiner Art auf dem Markt ist. Ein Gewicht von 15-18 kg (je nach Modell) ist wohl für jeden akzeptabel. Schwere Kanus halten viele davon ab, Touren mit Portagen von Wasser zu Wasser oder vorbei an Stromschnellen und gefährlichen Partien zu unternehmen. Mit einem Leichtgewicht wie Ally schrecken solche Herausforderungen nicht ab. Das Kanu kann sowohl geschultert als auch demontiert, auf beide Paddler verteilt und so auf den Weg gebracht werden.

 

Ally – Eine geniale Konstruktion – bestehend aus 3 Teilen:

Aussenhaut in grün oder rot

Leider wird auf 90% alles Webseiten die Zusammensetzung der Aussenhaut falsch beschrieben.

Die Außenhaut ist ein von Bergans entwickeltes Gewebe, welches in Europa nur für Bergans hergestellt wird.

Als Basis ist ein Nylongewebe welches mit PVC beidseitig bedruckt und getränkt wird. Dadurch wird das Gewebe fast unzerreisbar. Dank dem Innengewebe bleibt die Haut flexibel und dehnbar.

Fälschlicherweise wird auf den meisten Webseiten von einem Glasfasergewebe geredet. Glasfasergewebe wird für Festbootsrümpfe gebraucht, da diese steif sein müssen. Liegt Glasfaser frei und ungeschützt, dann zersetzt sich die Faser und wird spröde. Dies wird Osmose genannt – ein Hauptproblem bei Booten wenn der Lack weggescheuert ist. Würde nun bei einem Ally Boot Glasfaser eingesetzt, dann würden 90% aller Ally Boote sich selber zersetzen. Auch die Bezeichnung LKW Plane ist falsch, da LKW Planen ein Baumwollgewebe besitzen und daher schnell zerreissen.

Würde ein Ally Haut aus Glasfaser bestehen, dann müsste die Haut nicht mit dem mitgelieferten PVC Kleber sondern mit Epoxy repariert werden.- viel Spass dabei.

Schaumstoffmatte

Die Schaumstoffmatte ist das Herz des Ally. Sie wirkt wie eine Feder oder Dämpfer. Fährt ein Ally über einen Stein, dann gibt die Haut den Druck auf die Isomatte ab. Daher zerreissen Ally Häute generell nie, ausser es wird über Beton oder Eisen/Glas gefahren. Bei einem Festboot würde hier eine tiefe Kerbe oder sogar ein Bruch entstehen. Die Matte weist eine schwarze und graue Seite auf. Die schwarze Seite ist stärker und daher für den Bodenbereich des Paddlers und Gepäck gedacht.

Aluminiumstangen

Die Aluminiumstangen sind für Bergans spezialentwickelt und nicht im Handel zu finden. Die Wandstärken sind 0.25 mm (16/1.25) dünner als jene im Handel (16/1.5). Dies macht auf die Stangen im Boot eine Gewichtsreduktion von 8 kg aus. Das Aluminium wird nicht eloxiert was den Vorteil hat, das verbogene Rohre zurückgebogen werden können. Auch brechen nichteloxierte Rohre nicht bei Stössen. Der einzige Nachteil ist leider, dass die Hände dreckig werden.